Als ich an Brustkrebs erkrankte,  stellte ich mir zwangsläufig die Frage: Welche Faktoren sind für meine Erkrankung verantwortlich und kann ich darauf Einfluss nehmen? Nach dem heutigen Wissensstand sind einige Faktoren für die Entstehung von Krankheiten durchaus bekannt und  können entsprechend beeinflusst werden, andere nur teilweise oder gar nicht. Die größte Angst von an Krebs erkrankten Menschen ist es, nach der Therapie einen Rückfall zu erleiden. Es werden mittlerweile viele ergänzende Behandlungen angeboten, die oft sehr teuer sind und bei denen es aber keine  Beweise gibt, ob sie tatsächlich wirken. Wissenschaftlich nachgewiesen ist allerdings, dass gesunde Ernährung, Bewegung, Verzicht auf Alkohol und Rauchen, sowie wenig Stress die Gesundheit fördern und damit die effektivsten Möglichkeiten sind,  den Weg aus der Krankheit in eine gesunde Zukunft zu finden. Hier wird die Eigenverantwortung der Menschen angesprochen. Jeder bestimmt durch seine Lebensweise mehr oder weniger seinen Gesundheitszustand.

Während meiner Ausbildung zur Psychologischen Beraterin und Personal Coach lernte ich ein sehr nützliches Denkmodell im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Ebenen, auf die bei Krankheiten  Einfluss genommen werden kann, kennen. Robert Dilts hat dieses Modell Anfang der achtziger Jahre entwickelt. Er arbeitete damit erfolgreich mit seiner krebskranken Mutter, die bereits  von den Medizinern aufgegeben war. Die Arbeit auf den verschiedenen Ebenen erfasst den ganzen Menschen, als Einheit von Körper, Seele und Geist.

Die erste Ebene beschreibt die Umwelt. Zu dieser Ebene gehören die Umgebung, in der wir leben und die Menschen in unserem Umfeld. Weitere wichtige Umweltfaktoren sind unserer Nahrung, die Luft, die wir einatmen, sowie die medizinischen Behandlungen, die unsere Krankheiten auf der körperlichen Ebene heilen.

Die zweite Ebene ist die Verhaltensebene. Unser Verhalten zeigt sich in dem was wir tun. Im Zusammenhang mit der Gesundheit sind hier zwei Aspekte wichtig: Ungesundes Verhalten ist zu vermeiden und gesundes Verhalten ist auszubilden.

Dies führt uns schon gleich auf die dritte Ebene: Unsere Fähigkeiten, die sich in wiederholten, miteinander in Einklang stehenden Handlungen und Gewohnheiten zeigen. Als Beispiel kann hier das Rauchen genannt werden. Das gelegentliche Rauchen einer Zigarette ist wahrscheinlich nicht schädlich, doch das gewohnheitsmäßige Rauchen führt nachweislich zu einem erhöhten Gesundheitsrisiko.  Zu den Fähigkeiten gehören auch sogenannte Strategien, die Menschen anwenden, um bestimmte Lebenssituationen zu meistern, z. B. Stress, emotionale Belastungen usw. Auf der Ebene der Fähigkeiten ist es besonders wichtig, gesundheitsfördernde Gewohnheiten und Strategien zu erlernen, z.B. Entspannungstechniken. Die Ausbildung von positiven Fähigkeiten hat einen sehr großen Einfluss auf unsere Gesundheit.

Die vierte Ebene ist die der Überzeugungen und Werte, auch Glaubenssätze genannt. Glaubenssätze wirken wie Wahrnehmungsfilter und Handlungsanweisungen. Sie wirken sowohl auf der bewussten, als auch auf der unbewussten Ebene in die Richtung, dass das Geglaubte eintrifft. Die Erforschung des Placebo- Effekts zeigt, dass sich unsere Erwartungshaltung und unser Glaube direkt auf unsere Gesundheit auswirken. Das gilt natürlich nicht nur im positiven Sinne, sondern auch im negativen Sinne.  Wenn ein Mensch glaubt, er sei unheilbar krank, dann kann keine ärztliche Kunst ihn am Leben erhalten. Die Arbeit an unseren Glaubenssätzen hat einen sehr starken Einfluss auf unsere Gesundheit. Wichtig ist es, dass wir uns unserer Glaubenssätze bewusst werden und mit gezielten Methoden versuchen, negative Überzeugungen in Bezug auf unsere Gesundheit aufzulösen und durch gesundheitsförderliche zu ersetzen.

Die fünfte Ebene ist die der Identität. Die Identität ist das Gefühl für sich selbst, die zentralen Überzeugungen und Werte, die unsere Persönlichkeit ausmachen und nach denen wir unser Leben ausrichten. Chronisch kranke Menschen nehmen oft die Identität an, ein Leben lang Patient zu sein und fühlen sich in allen Bereichen ihres Lebens eingeschränkt. Sie behindern dadurch eine Verbesserung ihres Gesundheitszustands. Die Aussage:“ Ich bin gesund“ ist eine Identitätsaussage, die einen entscheidenden Einfluss auf unsere Gesundheit haben kann.

Die sechste  Ebene ist die, der Spiritualität. Der Glaube und das Vertrauen in das Leben und unsere Schöpfermacht ist eine sehr große Kraftquelle. In vielen Versuchen wurde nachgewiesen, dass Gebete einen positiven Einfluss bei der Heilung von schweren Krankheiten haben können.

Jede Ebene beeinflusst die andere und alle sind für die Gesundheit sehr wichtig. Wer nach einer schweren Erkrankung seinen Lebensstil nicht ändert, muss damit rechnen, erneut zu erkranken. Es reicht nicht, nur die Symptome zu behandeln, eine wirkliche Heilung kann nur erfolgen, wenn die Ursache der Erkrankung  behoben wird. Gesundheitliche Probleme können auf jeder Ebene auftreten und müssen auf dieser Ebene angegangen werden. Der Grund für eine leichte Erkältung liegt in den meisten Fällen auf der Ebene der Umwelt. Diese Ebene ist sehr leicht zu beeinflussen, z.B. durch entsprechende Medikamente. Bei schweren und chronischen Erkrankungen ist davon auszugehen, dass die Ursache mehrere Ebenen betrifft. Deshalb ist es wichtig, dass auf allen betroffenen Ebenen gearbeitet wird, um eine wirkliche Heilung zu erlangen. Optimale Bedingungen in Bezug auf unsere medizinische Behandlung, unseren Beziehungen und unserem Lebensstil, sowie gesundheitsförderliche Fähigkeiten entwickeln, sind einige der wichtigsten Maßnahmen, an denen gearbeitet werden sollte. Daneben ist es von besonderer Bedeutung, positive Glaubenssätze, Werte und Überzeugungen in unser Leben zu integrieren. Erkrankten Menschen fehlt oft die Energie, aus eigener Kraft diese wichtige Arbeit an sich zu leisten. Die medizinische Behandlung konzentriert sich meist auf die körperlichen Symptome. Als psychologische Beraterin und Coach biete ich Ihnen an, gemeinsam mit Ihnen  ihre Glaubensätze, Werte und Überzeugungen zu finden, sowie Fragen zu Ihrer Identität zu klären. Mit gezielten Methoden können widersprüchliche und  erschwerende Glaubenssätze aufgelöst werden und in neue, unserer Gesundheit förderlichere, umgewandelt werden.